Paysex: Zahlen und Fakten zur Prostitution in Deutschland
Prostitution gilt seit jeher als eines der ältesten Gewerbe der Welt – und das Geschäft mit dem Paysex ist in Deutschland weiterhin ein milliardenschwerer Markt.
Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Daten und Formen des Rotlichtgewerbes und beleuchten aktuelle Entwicklungen: von der zunehmenden Digitalisierung bis zum Einfluss des Prostituiertenschutzgesetzes auf die käuflichen Sexdates.
Anzahl der Beschäftigten im Paysex-Bereich
Es gibt verschiedene Schätzungen, wie viele Menschen in Deutschland der Prostitution nachgehen.
Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass in Deutschland rund 400.000 Prostituierte arbeiten. Es handelt sich vor allem um Frauen, es gibt aber auch als Callboys und Stricher tätige Männer.

Einige Sozialwissenschaftler bezweifeln diese Zahl und gehen von weniger aus – mitunter ist von rund 50.000 weiblichen Sexarbeiterinnen die Rede.
Die Einschätzungen schwanken u. a. deshalb, weil eine große Dunkelziffer mit bspw. illegal arbeitenden Prostituierten vermutet wird.
Menge der H**en in Deutschland nach Segmenten
Das Statistische Bundesamt teilt das Rotlichtgewerbe in mehrere Segmente auf.
So arbeiten dem Amt zufolge etwa 89.500 Prostituierte in Bordellen, wozu bspw. auch Massage-Salons und Clubs zählen.
71.600 Sexarbeiter werden auf dem Straßenstrich und ca. 60.000 im Hostessen-Bereich vermutet. Mit letzteren sind Escort-Damen und -Herren sowie selbstständige Prostituierte gemeint, die über Anzeigen im Internet und in Wochenzeitungen werben.
Rund 179.000 Menschen rechnen die Experten dem Segment „sonstige Prostitution“ zu. Dazu zählen etwa Beschäftigte als Sexualassistenz und Tänzer in Striptease-Bars.
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Milliardenschwerer Umsatz
Das Statistische Bundesamt schätzt den Umsatz durch käuflichen Sex auf rund 14 bis 15 Milliarden Euro pro Jahr.
Natürlich haben die Nu**en und Bordell-Betreiber auch zahlreiche Ausgaben für Miete, Marketing, Hygieneartikel usw. Der reine Gewinn wird daher nur auf ca. 7 Milliarden Euro geschätzt.
Die Umsätze unterscheiden sich in den verschiedenen Segmenten: Das Amt geht von einem Umsatz von etwa 5,47 Milliarden Euro bei Bordellen, 2,7 Milliarden auf dem Straßenstrich, 3,65 Milliarden bei Hostessen-Services und 2,73 Milliarden bei sonstiger Prostitution aus.
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Verschiedene Arten von Sexarbeitern
Sexarbeit hat viele Gesichter – vom diskreten Callgirl bis zur Straßenh**e auf dem Drogenstrich. Die wichtigsten Formen des Paysex im Überblick:
Bordell-Nu**en: Prostituierte mieten im Puff oder Club ein Zimmer und bieten dort ihre Dienste an. Diskretion ist durch den regen Publikumsverkehr jedoch eingeschränkt.
Hostessen im Appartement: Diese Frauen arbeiten in Appartementwohnungen – meist in unauffälligen Wohnhäusern. Die Dates sind privater und diskreter als im Bordell.
Hobbyh**en: Sie empfangen oft in den eigenen vier Wänden, arbeiten nicht professionell und verlangen meist geringere Preise. Häufig dienen die Dates nur als kleines Taschengeld.
Escort / Callgirls: Über Escort-Agenturen werden Damen gebucht, die neben Sex auch ein gemeinsames Abendprogramm anbieten – etwa Essen, Theater oder Events. Diskret und meist hochpreisig.

Straßenstrich: Die H**en bieten sich auf öffentlichen Straßen an. Oft steigt die Liebesdame ins Auto des Freiers und man fährt für den Sex auf einen abgelegenen Parkplatz. Einige mieten auch ein Zimmer oder haben ein Wohnmobil in der Nähe. Auf dem Drogenstrich arbeiten viele Prostituierte unter besonders prekären Bedingungen.
Dominas & Fetisch-Ladies: In professionell ausgestatteten SM-Studios erfüllen sie Fetisch- und BDSM-Wünsche.
Trans-H**en und Callboys: Transsexuelle Sexarbeiterinnen findet man in vielen H**en-Etablissements und auf dem Straßenstrich. Wer Sex mit Männern sucht, wird bei Escort-Agenturen für Callboys oder auf dem Schwulenstrich fündig.
Camgirls / OnlyFans-Models: Sie setzen ihren Fokus auf Online-Erotik, bspw. Cam-Shows, Nudes oder sexy Videos. Einige Anbieterinnen bieten auch (zusätzlich) Offline-Dates gegen Bezahlung.
Paysex-Portale – der käufliche Sex und das Internet
Wer eine H**e sucht, wird heutzutage am einfachsten über das Internet fündig. Auf Rotlicht-Portalen bieten viele Damen des horizontalen Gewerbes ihre Dienstleistungen an. Die bekanntesten Plattformen für Sexanzeigen sind Ladies.de und Kaufmich.com.
Die Seiten verfügen über PLZ- und Umkreissuche, sodass man schnell eine Übersicht über die verschiedenen H**en und Etablissements einer bestimmten Stadt gewinnt.

In ihren Anzeigen geben die Prostituierten bspw. Auskunft über ihren Service, Preise und Kontaktmöglichkeiten und präsentieren sich auf sexy Bildern. Viele Freier nutzen die Portale auch zum Austausch über einzelne H**en und Etablissements – durch zugehörige Foren und Bewertungssysteme.
Für viele Nu**en ist es dank der Internetseiten einfacher geworden, sich selbst zu vermarkten und eigenständig Kunden zu finden – ohne die Hilfe von großen Bordellbetreibern und Agenturen. Besonders Neueinsteiger ohne Kontakte ins Milieu können sich einfach selbst ein Profil anlegen.
Gleichzeitig erfordern die Portale ein gewisses Know-How im Online Marketing, um in der Flut an Anzeigen nicht unterzugehen. Bspw. in Sachen professionelle Bildbearbeitung, Verfassen wirkungsvoller Anzeigentexte usw.
Preise von Prostituierten
Jede Nu**e verlangt individuelle Preise. Das Geld für den Sex bemisst sich meist an der Buchungsdauer sowie den Extrakosten für spezielle Wünsche.
Die verschiedenen Formen von Paysex bewegen sich zudem in unterschiedlichen Preisklassen.
Escort-Ladies sind mit Abstand am teuersten. Hier bezahlt der Freier schließlich nicht nur für den Sex, sondern für eine umfangreiche Abendgestaltung. Es ist mit ab 200 Euro bis deutlich aufwärts zu rechnen.

Ähnlich kostspielig sind noble Edelpuffs. Für das exklusive Ambiente sowie verschiedene Zusatzleistungen wie bspw. Buffet oder Saunaaufenthalt zahlt man hier mit.
Die günstigsten H**en findet man auf dem Straßenstrich und in gewöhnlichen Laufhäusern. Einen Blowjob kann man hier schon für 30 Euro kriegen, einen Quickie meistens ab 50 Euro.
Bei Hobbyh**en und Appartement-Hostessen schwanken die Preise von sehr günstig bis sehr teuer.
In den Anzeigen auf den oben beschriebenen Sexanzeigen-Portalen findet man meist eine Telefonnummer der Dienstleisterin. So kann man vorab anrufen und klären, ob sich der Service der Dame im gewünschten Preisrahmen bewegt.
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H**en für besondere Vorlieben
Geschlechtsverkehr und Blowjobs gehören bei den meisten Prostituierten zum Standardservice. Viele Freier haben aber weitaus speziellere Wünsche.
Beliebt sind bspw. BDSM-Sessions bei professionellen Dominas. Diese bieten meist keinen Sex an, sondern sind ausschließlich auf Bondage, SM, verbale Erniedrigung und andere dominante Spielarten fokussiert.

Auch Transen, Shemales und Ladyboys sind als Sexkontakte immer gefragter.
Das Ausleben von Fetischen steht ebenfalls hoch im Kurs. Von Natursekt über Fußerotik bis zu speziellen Kostümen bieten viele H**en Fetisch-Services als Extras an.
Zahlreiche Männer suchen Sexarbeiterinnen auch deshalb auf, weil sie keine eigene Freundin oder Frau haben. Entsprechend gefragt ist Girlfriend-Sex. Dabei sorgt die Nu**e für eine kuschelig-romantische Atmosphäre beim Sex – ähnlich wie bei einer echten Freundin.
Nicht zwangsläufig in Verbindung mit Girlfriend-Sex, aber durchaus in Sachen Authentizität relevant ist das Thema AO-Sex. AO steht für „Alles ohne“ und meint Sex ohne Kondom. Durch die Einführung des Prostituiertenschutzgesetzes ist der AO-Service in Deutschland mittlerweile gesetzlich verboten.
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Das umstrittene Prostituiertenschutzgesetz
Das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) ist seit Juli 2017 in Kraft und soll Sexarbeiter besser schützen. Es verpflichtet Prostituierte zu einer Gesundheitsberatung und einer Anmeldung mit Lichtbild, der sogenannten Anmeldebescheinigung bzw. dem „H**enpass“, den sie bei der Arbeit mitführen müssen.
Zudem wurde das Betreiben eines Prostitutionsgewerbes erlaubnispflichtig. Bordelle, Sexpartys und ähnliche Angebote dürfen nur noch von Personen geführt werden, die behördlich geprüft wurden. Wer in den letzten fünf Jahren wegen Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung verurteilt wurde, erhält keine Erlaubnis.

Auch inhaltlich greift das Gesetz ein: AO-Service wurde verboten, und für Prostituierte wie Freier gilt eine Kondompflicht.
Das ProstSchG ist umstritten. Kritiker befürchten, dass durch Anmeldung und Schriftverkehr die Anonymität der Sexarbeiter gefährdet wird und einige dadurch in die Illegalität gedrängt werden könnten.
Befürworter sehen darin hingegen besseren Schutz vor Zuhältern, Menschenhandel und Ausbeutung, da Betriebe geprüft werden und Beratungsangebote verbindlich sind.
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Veränderte Bedingungen für die Prostitution in Deutschland
Das Geschäft „Sex gegen Geld“ hat in den vergangenen 20 Jahren zwei starke Veränderungen erlebt.
Zum einen wurde das Geschäft durch Paysex-Portale stark digitalisiert. Zum anderen hat das Prostituiertenschutzgesetz die Rahmenbedingungen spürbar verändert. Welche Folgen Kondompflicht, Datenerfassung etc. langfristig haben werden – etwa auf die Zahl der Sexarbeiterinnen oder auf die Bekämpfung von Menschenhandel – bleibt jedoch abzuwarten.







