Was läuft eigentlich in deutschen Schlafzimmern, wenn es beim Sex zur Sache geht? Eine romantische Playlist? Eine Netflix-Serie, die zufällig weiterläuft? Oder bevorzugen viele schlicht absolute Stille?
Eine neue repräsentative Umfrage von ErotikBase.com und Appinio unter 1.000 Personen zeigt: Medien spielen beim Sex eine Rolle – aber sehr unterschiedlich, je nach Alter, Geschlecht und persönlicher Vorliebe.
Musik und Medien beim Sex – die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- 36,5 % haben beim Sex gar keine Medien laufen – bei Älteren sogar 48,5 %.
- 34,2 % sagen, dass einfach weiterläuft, was vorher an war – Serie, Musik oder Radio.
- 25,2 % wählen bewusst Musik – Bewegtbild wie Streaming oder TV wird insgesamt noch öfter eingeschaltet.
- Chillout ist mit 33,1 % die beliebteste Musik beim Sex – Heavy Metal ist mit 7,9 % Schlusslicht.
- Medien wirken vor allem stimmungsfördernd (40,5 %) und helfen vielen, Geräusche zu überdecken (28,0 %).
Wie Musik und andere Medien beim Sex zum Einsatz kommen
Viele Deutsche planen für den Sex keine spezielle Atmosphäre. Am häufigsten läuft schlicht weiter, was zuvor eingeschaltet war – das sagen 34,2 %. Fast genauso viele bevorzugen völlige Ruhe: 36,5 % nutzen gar keine Medien, bei den 55- bis 65-Jährigen sogar 48,5 %.
Für Musik entscheiden sich gezielt 25,2 % der Teilnehmer. Die Angaben zur Nutzung von Streaming-Diensten (14,8 %), TV-Sendern (11,5 %) und erotischen Videos (12,9 %) verdeutlichen, dass Bewegtbild ebenfalls häufig eingesetzt wird.
Beim Vergleich der Geschlechter zeigen sich Unterschiede: Männer greifen häufiger zu Sexfilmen (15,8 %) und TV (14,2 %) als Frauen (10,0 % bzw. 8,8 %). Frauen wiederum setzen etwas öfter bewusst Musik ein und nutzen sie häufiger als Stimmungsträger.
Insgesamt wird deutlich: Jüngere nutzen Medien beim Sex bewusster, während Ältere häufiger Natürlichkeit und Stille bevorzugen.
Chillout dominiert – Schlager und Heavy Metal haben im Schlafzimmer kaum eine Chance
Bei der Frage nach der passenden Musik zeigen sich klare Favoriten. An erster Stelle steht Chillout, also Ambient- und Lounge-Musik, mit deutlichem Abstand. 33,1 % halten diese entspannte Klangwelt für idealen Sex-Sound.
Chillout ist bei Frauen (35,7 %) noch beliebter als bei Männern (30,5 %) – und besonders ausgeprägt in den jüngeren Altersgruppen. Die Jüngsten (38,0 %) bevorzugen dieses Genre deutlich häufiger als die Ältesten (26,0 %).
Auf den nächsten Plätzen folgen Pop (24,4 %) sowie R’n’B und Soul (23,5 %). Hier zeigen sich erneut geschlechterspezifische Nuancen: Männer finden Pop (27,7 %) und Jazz (14,3 %) häufiger passend als Frauen (21,0 % bzw. 7,6 %), während weibliche Umfrageteilnehmer Latin/Salsa/Reggaeton (19,4 %), Chillout/Ambient/Lounge (35,7 %) und R’n’B/Soul (27,1 %) deutlich öfter als stimmig beschreiben.
Und dann gibt es Musikrichtungen, die sich für Sex kaum jemand vorstellen kann. Schlager (8,5 %) und Heavy Metal (7,9 %) landen gemeinsam auf dem letzten Platz. Während Schlager bei älteren Befragten etwas weniger schlecht abschneidet (9,0 %) als bei den ganz Jungen (5,0 %), bleibt die Gesamtakzeptanz dennoch gering.
Interessant ist auch die Gruppe, der die Musikrichtung schlicht egal ist. 19,8 % haben keine spezielle Präferenz, bei den 55- bis 65-Jährigen steigt dieser Anteil sogar auf 27,2 %. Mit zunehmendem Alter verliert Musik als bewusster Stimmungsmacher also an Bedeutung.
Warum Medien beim Sex genutzt werden – Stimmung, Schutz und Sicherheit
Neben der Frage, was beim Sex läuft, zeigt die Umfrage auch, wofür Medien überhaupt eingesetzt werden. Die häufigste Funktion ist eindeutig: 40,5 % sagen, dass Musik, TV oder Streaming ihnen helfen, in Stimmung zu kommen. Für viele wirken audiovisuelle Inhalte wie ein mentaler Einstieg ins Liebesspiel.
Ein ebenso wichtiger, sehr praktischer Aspekt ist die akustische Privatsphäre. 28,0 % nutzen Medien bewusst, um Geräusche zu überdecken. Besonders ausgeprägt ist das bei jungen Erwachsenen: 43,4 % der 18- bis 24-Jährigen geben diesen Grund an – aber nur 19,9 % der über 55-Jährigen.
Auch beim Thema Selbstsicherheit spielen Medien eine Rolle. 24,3 % sagen, dass sie ihnen helfen, Hemmungen abzubauen, und 21,6 % nutzen Musik oder andere Medien, um beim Rhythmus zu bleiben. Ablenkung bleibt ein Nebenfaktor – aber ein geschlechtsspezifischer: 18,4 % der Männer fühlen sich von Medien gestört, bei Frauen sind es nur 13,1 %. Gleichzeitig sagen 20,6 %, dass Medien für sie keinerlei Unterschied machen.
Medien beim Sex: Für manche wichtig, für andere völlig irrelevant
Ob bewusst ausgewählt oder komplett weggelassen: Musik und andere Medien prägen das Liebesspiel sehr unterschiedlich. Für manche braucht es eine Playlist, für andere Netflix – und für viele einfach nur Ruhe. Der Soundtrack des deutschen Sexlebens zeigt, wie unterschiedlich Intimität heute gelebt wird.
Die Umfrage wurde am 20. November 2025 von Appinio im Auftrag von ErotikBase.com durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen in Deutschland von 18 bis 65 Jahren, repräsentativ für die nationale Bevölkerung.
